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EigenTrust

Im Internet existieren verschiedene mathematische Algorithmen, mithilfe derer Netzwerke funktionieren und Rangordnungen geschaffen werden. Beispielsweise existiert der von Google genutzte PageRank Algorithmus, der dafür sorgt, dass die von Google ausgeworfenen Webseiten in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden und für die Nutzer strukturiert sind. Hierbei orientiert sich die Gewichtung der Rangliste an den Verlinkungen, die eine Seite aufzuweisen hat. Kurz gesagt: Je öfter meine Seite von anderen Webpages verlinkt wird, desto höher steigt sie im Ranking auf. Dies sorgt für eine leichtere Erreichbarkeit auf Google sowie eine höhere Besucherzahl und Popularität. Daher ist es nicht verwunderlich, dass PageRank auch auf soziale Strukturen Einfluss hat und sich die Seitenbetreiber daran orientieren, wenn es um die Gestaltung der eigenen Webpräsenz geht. Aber auch andere Algorithmen können für die Gestaltung eines Netzwerks genutzt werden, wie beispielsweise der EigenTrust Algorithmus.

Was ist EigenTrust?

EigenTrust ist ein Algorithmus, der für sogenannte Peer-to-Peer Netzwerke verwendet wird. Peer-to-Peer, oder kurz P2P bedeutet, dass im Netzwerk alle Rechner gleichermaßen zusammenarbeiten. Es gibt also keinen übergeordneten Administrator, der über die Rechner bestimmt. Stattdessen können die verbundenen Rechner sich gegenseitig Informationen und Dienstleistungen anbieten. Diese Informationen, Dienste, Dateien und Funktionen können ohne Einschränkungen von allen partizipierenden Rechnern genutzt und abgerufen werden. Entwickelt wurde der EigenTrust-Algorithmus von Sep Kamvar, Mario Schlosser und Hector Garcia-Molina. Dieser Algorithmus ermöglicht es, dass jeder Rechner, auch Peer genannt, einen eigenen globalen Vertrauenswert erhält, anhand dessen er Rechte für die anderen teilnehmenden Rechner bekommt. Dieses Vertrauen orientiert sich dabei an den individuellen Gegebenheiten des Rechners: Wie sieht die Upload-History des Peers aus und wie vertrauensvoll ist der Anbieter? Dieses Vorgehen ermöglicht es, nicht authentische Zugriffe zu vermeiden. Der Algorithmus ist dabei sehr bekannt und beliebt. Er wurde bereits in über 3000 Artikeln zitiert.

Der Algorithmus

EigenTrust basiert, wie der Name schon vermuten lässt, auf gegenseitigem Vertrauen. Wenn der peer i dem peer j vertraut, wird er auch den peers vertrauen, denen j vertraut. Der lokale Vertrauenswert wird dabei aus dem Wert gebildet, den j den anderen Peers zuordnet und kumuliert. Dabei spielen die befriedigenden Antworten, die ein peer beispielsweise durch korrekte Downloads oder Aufrufe erhalten hat, die tragende Rolle. Gegenüber diesem Wert gibt es auch nichtvertrauensvolle Aufrufe, beispielsweise Viren oder andere nicht-authentische Faktoren. Bei der Formel des Algorithmus wird dieser Wert der nicht befriedigenden Aufrufe vom Wert der befriedigenden Aufrufe abgezogen und gibt so den Vertrauenswert eines peers an. Auf diese Art und Weise wird durch die unterschiedlichen Vertrauenswerte der einzelnen Peers ein Netzwerk erschaffen. Dieses Netzwerk funktioniert über die genannte Formel des Algorithmus und soll somit ein vertrauensvolles und funktionales Peer-to-Peer Netzwerk bilden, bei dem sich die einzelnen Seiten gegenseitig vertrauen und somit untereinander einen reibungslosen Zugriff auf spezielle Dateien, Funktionen und Dienste ermöglichen sollen. Hierbei gibt es dank des Algorithmus keinen übergeordneten Admin-Rechner, der diese Vorgänge steuert. Besonders für Technikinteressierte ist der EigenTrust Algorithmus interessant und bietet eine spannende Möglichkeit, ein Peer-to-Peer Netzwerk zu steuern und zu gestalten. Der Vorteil liegt hierbei ganz klar in den schnellen Abläufen, die nicht vorab von einem Master-Rechner gesteuert oder kontrolliert werden müssen.